Intuitiv Kochen lernen (in 5 Tagen)

Intuitives Kochen bei Karma Food

Als wir mit der Recherche für die Rezepte unserer Kochbücher “Karma Food Kochbuch” und “Karma Food Currys Kochbuch”  begonnen haben, hat Adi viele Rezepte seiner Familie aufgeschrieben. Größte Inspiration: die Rezepte seiner Mama, die jeden Tag am Herd zaubert. Und zwar sehr intuitiv. Simone & Adi kochen am liebsten ganz nach Augenmaß und Gefühl (der Vorteil, man kann immer wieder kosten).

In unseren Kochbüchern mussten wir dann natürlich konkreter werden und genaue Zutatenlisten und Mengenangaben aufschreiben. Dennoch sollen euch unsere Rezepte trotz genauer Zutaten und Mengenangaben nur inspirieren - sie sind eure Karma Guidance durch die indische Küche. Das war von Anfang an die Idee, um euch deren Gewürze, Methoden und auch den Ayurveda zu vermitteln.

Schon immer intuitiv (Kochen mit Ayurveda)

Ganz nach Ayurveda kommt für uns immer das Bauchgefühl zuerst: Was möchte ICH heute essen? Wie möchte ICH mich fühlen? Was tut MIR eigentlich gut?

Und auch ganz pragmatisch: Was lacht uns auf dem Markt an? Was gibt’s saisonal? Was habe ich im Kühlschrank und Vorrat? Was muss weg?

Das intuitive Kochen hilft uns dabei, besser auf unseren Körper zu hören. Wir lernen wieder unserem eigenen Instinkt zu trauen. Und es gibt uns die Freiheit, kleine und große Änderungen zu machen: vielleicht nur eine Prise Topping, eine andere Zutat oder sogar Zubereitungsart.

Los geht’s!

Du kannst gleich anfangen, wenn du das nächste Mal einkaufen gehst. Wir werden dir keine Einkaufsliste in die Hand drücken, sondern dein Bauchgefühl darf entscheiden.

Schon mal von der Darm-Hirn-Achse gehört? Der Vagus-Nerv ist die schnellste Verbindung zwischen deinem Bauch und deinem Gehirn. Der Darm ist dein zweites Gehirn, der nicht nur Anweisungen von deinem Gehirn bekommt, sondern übernimmt 90% der Kommunikation. Dabei beeinflussen uns die Zellen im Darm, die Immunbotenstoffe bilden wie auch das Serotonin, das zu 90% im Darm gebildet wird. Und deine Darmflora mischt auch ordentlich und beeinflusst so Emotionen, Stressemfinden und Gedächtnisleistung. Also stimmt’s: Good Food, Good Mood!

Wir wollen also auf eine gesunde Darmflora achten und unserem Körper zuhören, was ihm fehlt. Denn er signalisiert uns das durch Appetit auf spezielle Zutaten.

Kauf also genau das ein, worauf du Lust hast! Das Rezept wirst du dir dann nach diesem Guide überlegen.

Tag 1

Nimm Wahr

Wir essen nicht nur, um satt zu werden, sondern auch weil es gut schmeckt.

Durch den Geschmack kommt Genuss ins Essen und der ist ein tiefer Instinkt. Denn unser Gehirn weiß: je mehr Geschmack desto mehr Nährstoffe.

(Das war jedoch nur vor Geschmacksverstärkern und Co hilfreich. Deshalb sind die in unseren Produkten nicht drin.)

Mal ehrlich: beim Kochen ist doch Kosten & Naschen der beste Part! Wir können Geschmäcker verändern, was zugeben und ausgleichen.

Dein Task heute:

• nimm genau wahr bei allem, was du heute isst: Geschmacksnoten, Farben, Texturen, Düfte, Geschmack im Vordergrund und Hintergrund.
• gib zu deinem Essen nun etwas hinzu wie einen Spritzer Zitronensaft, ein wenig Öl, Kräuter, Gewürze oder crunchy Toppings. Was hat sich verändert?

Karma Kitchen Wisdom:

• Kochbuchautoren haben keinen besseren Geschmacksinn als du. Und am Ende des Tages ist es DEIN Lunch, nicht ihrer. Also mach das Rezept so, dass er dir schmeckt! Es soll immer nur Vorlage sein (kein Gebot). Das gilt auch für unsere Rezepte!
• Deine Zunge nimmt diese Geschmäcker wahr: süß, salzig, sauer, bitter, umami. In unseren Curry Pasten findest du alle vertreten.

• Schon mal ein Stück Schokolade für 2 Minuten bewusst gekostet? Probier es aus!

Gewürze zum Aufpeppen? Da bist du bei uns richtig. Unsere Masalas hauchen jedem Gericht Aroma ein!

 

Tag 2

Geschmack

Schon mal was richtig Langweiliges gegessen? Dann hatte diese Speise wahrscheinlich einen sehr eindimensionalen Geschmack. Wir wollen aber Komplexität und Balance.

Klingt abstrakt? Ist es aber nicht.

Stell dir ein Foto vor: es hat ein Motiv im Vordergrund, aber genauso wichtig sind die Szenerie im Hintergrund, Licht und Schatten. Beim Geschmack ist das genauso.

• Basis mit tiefen Geschmäckern (Szenerie im Hintergrund)
• Hauptgeschmack der Hauptzutat (Vordergrund)
• Toppings und Geschmäcker zum Ausgleich und Betonen (Licht und Schatten)

In deinem Impro-Rezept für Kürbissuppe könnten die “Schichten” so aussehen:

• Kokosmilch als tiefe Basis
• süße Kürbisnoten als Hauptgeschmack
• Chilli und Ingwer als Akzent und Ausgleich zur Süße

Karma Kitchen Wisdom:

• Salz = Geschmacksverstärker (sehr individuell)
• Säure = ausgleichend (Zitronensaft, Essig, Senf, Pickles)
• Fett = Geschmacksträger
• Hitze = verändert (Konsistenz, verleiht mehr Tiefe)

Dein Task heute:

• versuche deinem Gericht möglichst viele “Schichten” zu geben und sie auszugleichen
• Fehlt Tiefe? Ist die Hauptzutat zu schmecken? Zu einseitig? Fehlt ein Akzent?

Tipp: Zitronensalz bringt Salz UND Säure!

 

Tag 3

Inspiration suchen und finden

Suchst du Inspiration zum Kochen bei Pinterest, Kochbüchern, also im Außen?

Kannst du machen, musst du aber nicht. Denn das, was dir wirklich schmeckt, weißt du bereits ganz genau.

Intuitives Kochen nutzt die Hinweise deines Bauchgefühls, um kreativ zu werden mit den Zutaten, die du hast. Und das können wir wirklich alle!

Wir dürfen dabei auch wieder lernen, uns nicht zu verkopfen und es einfach zu üben.

Wenn du an deine Kindheit denkst: was war dein Lieblingsessen? Oder in deinem letzten Urlaub?

Was genau hat dir daran geschmeckt?

• Kombination der Zutaten
• Geschmack bekannt oder neu und spannend
• Textur
• Tischgesellschaft und Ort

Wenn du das nächste Mal Rezeptinspiration suchst, versuch deine Antworten von oben zu berücksichtigen. Und wenn mal was nicht so schmeckt, dich zu fragen, was schief gelaufen ist. Zu trocken, zu wässrig, zu fad, zu salzig?

Wenn du zum Beispiel unser VEGAN BUTTER ‘CHICKEN’ CURRY nachkochst (hier ist das Rezept), merkst du vielleicht wie super die rauchigen Aromen vom Tofu mit der säuerlichen Tomatensoße zusammenpassen und dass wir hier mit Sojajoghurt und Zitrone frische Säure reingebracht haben. Goa Masala, Mama Masala, Knoblauch und Zwiebeln sind die Umami Basis. Chilinoten und Koriander sind der finale Akzent. Oder auch einfach, dass du die softe Konsistenz von Currys magst.

Wie du das nun beim intuitiven Kochen einsetzt? Du kannst bei deinen eigenen Currys immer mit Knoblauch und Zwiebeln als Base starten und zuletzt Zitrone und Koriander drüber geben. Du kannst aber auch ein Chili Sin Carne aus Räuchertofu und Tomaten erfinden oder eine müde Tomatensuppe mit einem Klecks Sojajoghurt aufwecken.

 

Dein Task heute:

Schau dir bei deinen liebsten Speisen was ab und versuche diese Elemente in dein eigenes intuitives Rezept zu übersetzen!

Zum Beispiel mit diesem Rezept aus unserem Karma Food Kochbuch → noch ein Curry Rezept dazugeben?

 

Du möchtest mehr Inspiration aus der Karma Küche? Unser Karma Kitchen Kochbuch ist inspirierender als dein Pinterest Board!

 

Tag 4

Experimentierküche

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Auch in der Küche, denn das Rad jeden Tag neu zu erfinden wäre für unser Gehirn ziemlich anstrengend. Wenn wir also an verschiedene internationale Küchen denken, assoziieren wir bestimmte Geschmäcker und Zutaten. Vielleicht sieht das in deinem Kopf auch so aus:

• Italienisch: Tomate, Basilikum, Fenchel, Knoblauch
• Indisch: Kumin, Ingwer, Zimt, Koriandersamen
• Griechisch: Oregano, Knoblauch, Zitrone, Feta
• Thailändisch: Kokosmilch, Limette, Sojasoße, Lemongrass

Natürlich sind die Gerichte jeder Küche weitaus komplexer. Aber beim Intuitiven Kochen wollen wir es nicht komplizierter machen als es ist, sondern uns diese Assoziationen zunutze machen. Sie sind ein guter Ausgangspunkt, um in der Küche herumzuspielen, ohne großen Aufwand.

Obwohl du die gleichen Basiszutaten verwendest, kannst du so ein ganz neues Geschmackserlebnis finden. Tomatensoße, Salatdressing oder Linseneintopf können je nach Küche ein ganz anderes Gesicht bekommen!

Dein Task für heute

Nimm die Zutaten, die du zuhause hast und koche ein Gericht, aber gib Gewürze von einer internationalen Küche hinzu, die du sonst nicht so oft nutzt. Alles außer Basic!

 

Dieses Experiment haben wir auch bei unserem Curry Ketchup gewagt mit ordentlich Curry Spice und Tamarindenpaste. Auch unsere Hot Sauce basiert nicht auf Tomate, sondern Mango!

 

Tag 5

Mach’s einfach!

Wenn wir Rezepte ansehen, versuchen wir die einzelnen Komponenten zu verstehen:

Das Wesentliche: Was ist die generelle Richtung des Rezepts? Was für eine Art von Speise ist es? Eine Suppe, Curry, Auflauf, Gebäck…? → Was ist gleich?

Der Twist: Was macht das Rezept besonders? Was ist anders als bei anderen ähnlichen Gerichten? (z.B. deine Tomaten im Ofen rösten statt Dosentomaten) → Was ist anders?

Der Wendepunkt: Jetzt bist du dran! Du kannst die Ideen des Rezepts wiederverwenden, wiederholen, kopieren. Nimm die einzelnen Elemente und stell sie auf den Kopf und setze sie neu zusammen. → neu wiederverwenden

Dein Task für heute

Denn Rezepte sind immer nur eine flexible Ideenquelle für dich. Nimm dir ein Kochbuch oder anderes Rezept zur Hand, das lecker aussieht.

• Warum hast du dieses Rezept ausgesucht? (Zutaten, Kombinationen, geht schnell, kennst du bereits, neu und spannend…)
• Analysiere die Zutaten und Methoden des Rezepts: Was ist das Wesentliche, die generelle Richtung? Was ist der special Twist?
• Überleg dir wie du diese Ideen wieder zusammensetzen kannst - schau über den Tellerrand hinaus!

So sammelst du mit der Zeit immer mehr Ideen, die in deine intuitive Küche einfließen können!

 

Nimm statt gewöhnlicher Tomatenpassata unsere Curry Pasten und gib deinem Gericht automatisch Indian Flavors! Inspiration findest du auch in unserem

“Karma Food Currys Kochbuch”. Klauen erlaubt ;)

 

Wir wünschen dir viel Spaß beim Experimentieren zu Hause!

 

Teil mit uns deine Kreationen auf Instagram und tagge uns unbedingt mit @karmafood_VIE

 

Du möchtest Simone & Adi über die Schulter schauen & Inspiration sammeln für dein Intuitives Kochen? Hol dir ein Ticket zu unseren Kochkursen in Wien!